Faszientherapie
Faszien gehören zum Bindegewebe und durchziehen unseren Körper wie ein unsichtbares Netz. Erst durch die Faszien werden Muskeln, Sehnen, Knochen, Gefäße und Nerven zu einem funktionellen System. Und dabei ist dieses elastische Gewebe gerade einmal höchstens drei Millimeter dick. So empfindlich sind sie auch, denn die Fasern können durch Schonhaltungen, Operationen, Bewegungsmangel und psychischen Stress Schaden nehmen - sie verkürzen und verhärten sich. Im betroffenen Gebiet kommt es zu Sauerstoffmangel und zur Ansammlung von Stoffwechsel Abfallprodukten (Schlacken). Die Folge: wir werden steif und bekommen Schmerzen!
Ob beruflich oder privat: immer mehr Menschen leiden durch Fehl- und/oder Überlastung unter Schmerzen. Anfänglich durch muskuläre Verspannungen, später bis zu Veränderungen der Körperstatik.
Behandlungsablauf
Die Faszientherapie dauert ca. 30 bis 45 Minuten und ist recht schmerzhaft für die Patienten, wird aber in gewisser Weise als „Wohlfühl-Schmerz“ empfunden. Mit gezielten Griffen und durch Druck mit den Händen und Fingern werden die betroffen Faszien behandelt und gedehnt. Die oft schon lange bestehende Verdrehungen und Verklebungen müssen mit großem Kraftaufwand vom Therapeuten gelöst werden. Dabei kommt es auch zur Hämatombildungen (Blutergüsse) in der Haut und im Bindegewebe, die aber harmlos sind und nach wenigen Tagen verschwinden. Es braucht oft mehrere Sitzungen, bis sich Verklebungen lösen und die Beschwerden vollständig behoben sind.
Es gibt allerdings Einschränkungen bei Patienten, die unter einer Marcumar-Therapie stehen oder vergleichbare Medikamente zur Gerinnungshemmung einnehmen. Auch Patienten mit kritischen Hautverhältnissen z.B. durch langjährige Cortison-Einnahme oder bei offenen Stellen und Wunden in der zu behandelnden Körperregion ist die Behandlung nicht möglich.
Anwendungsgebiete
- Kopfschmerzen und Verspannungen im Schulter und Nackenbereich
- Schmerzen im Hals-, Brust-, und Lendenwirbelbereich, Hexenschuss
- Schulterbeschwerden bei Schleimbeutelentzündungen, Kalkschulter
- Ellenbogen- und Handgelenksbeschwerden
- Hüftbeschwerden bei Arthrose
- Kniebeschwerden, „Läuferknie”
- Fußbeschwerden nach Verstauchungen und Verletzungen
- Schmerzen nach Verletzungen und Frakturen im Bewegungsapparat
- Sportverletzungen
Im Gegensatz zur Triggertherapie, werden bei der Faszientherapie zusammenhängende Muskelzonen behandelt. Eine Kombination aus beiden Therapieformen hat sich sehr bewährt.
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